Wie der Earl
seiner Countess verfiel
Liebeswirren #2
Eine Liebe, die Täuschungen überwinden muss …
Sie versucht alles, um einen gewissen Gentleman auf sich aufmerksam zu machen. Er erstrebt die Aufmerksamkeit der Dame nur für seinen finanziellen Vorteil. Können sich die beiden nach einer skandalösen Nacht und einer überstürzten Reise nach Gretna Green ihre wahren Gefühle füreinander eingestehen?
Evelyn Holbrooke findet sich nach einer bemerkenswerten Nacht im Bett des Earls wieder, verheiratet. Nach ihrem ersten Kuss verliebt sie sich in Reese Worthington. Mit einer Täuschung bringt sie ihn dazu, ihrem Charme zu verfallen. Nun, gefangen in einer stürmischen Ehe, hofft Evelyn auf seine Vergebung. Als sie in ein Unwetter geraten, umwirbt ihr Ehemann sie mithilfe seiner Familie, die sie beide glücklich sehen will. Reese liebevolle Blicke, seine heimlichen Küsse und die intimen Abende verleiten Evelyn zu der Annahme, dass er ihr allmählich verzeiht – bis ihre Familie zu Besuch kommt. Dann wird ihr Happy End durch die Rachegelüste ihres Mannes gestoppt. Da sie beide in ihren Absichten einander gegenüber unaufrichtig waren, hofft Evelyn auf eine Versöhnung. Kann Evelyn Reese davon überzeugen, sein Herz der Liebe zu öffnen?
Reese Worthington muss in seinem Leben immer wieder Hindernisse überwinden. In seinem neuesten Dilemma findet er sich mit einer Frau verheiratet, die ihn mittels einer Täuschung in die Ehe gelockt hat. Reese bekämpft die Anziehung, die er zu Evelyn verspürt, mit jedem Flüstern, Stöhnen und Schreien. Während er auf Rache sinnt, merkt er, dass er sich nicht dagegen wehren kann, wie sie seine Seele mit jeder ihrer Handlungen vereinnahmt. Er versucht, seine Wut im Zaum zu halten, nur um seinem Verlangen nach Evelyn zu erliegen. Aus Angst, dass ihre Liebe ihn schwächen könnte, stößt er sie von sich. Als er merkt, wie sehr ihn ihre Liebe berührt, versucht er, sie zurückzugewinnen, nur um seinen eigenen Fehlern zum Opfer zu fallen. Kann Reese Evelyn beweisen, dass er ihrer Liebe würdig ist?
Reese denkt, er hätte eine langweilige Debütantin geheiratet. Evelyn glaubt, sie hätte einen charmanten Prinzen geehelicht. Werden sie zulassen, dass ihre Anziehungskraft sie zerstört, wenn ihre Ehe den wahren Charakter des anderen enthüllt? Oder werden sie erkennen, dass ihre Liebe dadurch nur noch stärker wird?
»Wie der Earl seiner Countess verfiel« ist das zweite Buch der Liebeswirren-Serie von Laura A. Barnes. Wenn Sie knisternde Romanzen voller unbestreitbarer Anziehungskraft mögen, dann werden Sie das explosive Drama von Evelyn und Reese lieben.
Genießen Sie noch heute, wie der Earl seiner Countess verfiel!
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Kapitel Eins
Reese Worthington betrachtete von seinem Platz in der Kutsche die Dame, die jetzt seine Ehefrau war. Er wusste nicht, was ihn wütender machte: die Tatsache, dass sie nicht diejenige war, die er zu heiraten gedacht hatte, oder ihre lässige Gleichgültigkeit, jetzt, da sie seinen Ring am Finger trug.
Als er die Einladung des Duke of Colebourne zu einer Hausparty annahm, wurde ihm eine beträchtliche Mitgift versprochen, wenn er eines der Mündel des Dukes heiratete. Im Gegenzug sollte Worthington sein Fachwissen über die Pferdezucht mit dem Duke teilen. Der Duke wusste, dass Worthington eine große Summe in sein Zuchtprogramm investiert hatte und Geld benötigte. Ohne Geld würde das Programm auf der Strecke bleiben. Als Worthington das Programm ins Leben rief, war sein Vater noch am Leben.
Doch inzwischen war sein Vater gestorben und hatte Worthingtons Familie mittellos zurückgelassen. Jeder Schilling war verplant, selbst die künftigen Gewinne aus dem Zuchtprogramm und die Einkünfte aus den Pachtbetrieben. Es würde Jahre dauern, bis die Familienkasse stabil war. Sein Vater hatte das Vermögen der Familie für Glücksspiel und Hurerei ausgegeben. Er hatte mit seinem anrüchigen Lebensstil nicht nur den Ruf der Familie geschädigt, sondern sie auch den Klatschbasen zum Fraß vorgeworfen. Worthington hatte gehofft, Colebournes Angebot würde seine Familie aus der üblen Gerüchteküche herausholen. Stattdessen würde die Angelegenheit seiner eigenen Heirat die Gemüter erhitzen.
Eine eilige Kutschfahrt nach Gretna Green bedeutete nur eins: Ein Gentleman hatte eine Dame ruiniert.
Konnte Worthington Evelyn Holbrooke in Anbetracht der Ereignisse, die zu ihrer Heirat führten, überhaupt als Dame ansehen? Nein, sie war jetzt Evelyn Worthington. Eine Countess noch dazu. Er verstand immer noch nicht, warum Evelyn und ihre Schwester Charlotte ihn hatten täuschen wollen. Warum hatten sie ihr Spiel mit ihm getrieben? Wegen ihrer Täuschung hatte er eine Wette verloren, die ihm ein Pferd für sein Programm eingebracht hätte.
Sobald die Hausparty im Gange gewesen war, hatte der Duke den eingeladenen Gentlemen ein weiteres Angebot unterbreitet. Derjenige, der die Hand von Charlotte Holbrooke gewinnen würde, sollte seine wertvolle Stute, das Fohlen von Sapphire, als Verlobungsgeschenk erhalten. Worthington war fest davon überzeugt gewesen, dass er der Glückliche sein würde. Bei jeder Gelegenheit hatte er Charlotte den Hof gemacht. Sie küssten sich, wenn niemand zusah, und ihre Hände verschränkten sich während der Mahlzeiten, wenn sie zusammen saßen. Dann, während des Balls, lockte er sie in sein Schlafzimmer und verführte Charlotte, sich ihm hinzugeben.
»Ich kann es keinen Augenblick länger ohne dich aushalten. Du bist die Luft, die ich atme«, hatte Reese ihr zugeflüstert.
Eine Röte breitete sich auf ihren Wangen aus und wanderte über ihre Brust. Reese folgte der Spur mit seinen Fingern und strich über ihre harten Brustwarzen. Sie hatte bei seiner Berührung geseufzt. Er sehnte sich nach ihren Schreien.
»Bitte verweigere mich nicht, mein Liebster.«
»Ich zittere schon bei deiner Berührung. Ich werde sicher vor Freude an deiner Liebe sterben«, flüsterte sie.
Reese lächelte siegessicher ob ihres Geständnisses. »Nein. Du wirst nur in meinen Armen in den Himmel fliegen.«
Er beugte den Kopf, um sie zu einem Kuss zu verführen, aber sie wich ihm aus. In diesem Moment wurde ihm klar, dass er nicht mehr die Oberhand hatte. Er war nicht mehr der Verführer. Sie hatte die ganze Macht.
»Wirst du auch fliegen?«, flüsterte sie und öffnete die Knöpfe an der Seite ihres Kleids.
Reese nickte wie ein unbeholfener Narr, als das Kleid von ihrem Körper glitt und in einem Haufen um sie herum landete. Sie stand vor ihm, eine Göttin, die sich ihm anbot.
»Nein«, knurrte er.
»Nein?« Verwirrung und Zweifel trübten ihre schönen Züge.
Reese ging auf sie zu und hob sie in seine Arme. Er senkte seinen Kopf und eroberte ihren Mund und ließ keinen Zweifel an seinen Absichten. Er entlockte ihren Lippen einen Kuss nach dem anderen und verlangte von ihr die gleiche Leidenschaft, die ihn verzehrte.
»Ich werde schweben.«
Die Erinnerungen daran, wie er sie zu seiner Frau gemacht hatte, schossen ihm durch den Kopf. Ihre Seufzer flüsterten noch immer in seinen Ohren, während ihre seidige Haut seinen Körper streichelte. Worthington sehnte sich nach dem Geschmack ihres Kusses, selbst jetzt noch. Aber diese Erinnerungen waren falsch. Er hatte nicht mit Charlotte Holbrooke geschlafen, sondern mit Evelyn Holbrooke, ihrer Zwillingsschwester. Worthington hatte sich ein Versprechen gegeben, bevor er das Anwesen des Dukes verließ: Er würde Evelyn ihren Betrug nie verzeihen.
Ihretwegen hatte er kein Pferd für sein Zuchtprogramm gewonnen. Ihre überstürzte Heirat würde Schande über seine Familie bringen und dazu führen, dass die Einführung seiner Schwestern in die feine Gesellschaft mit Gerüchten einhergehen würden. Und dann war da noch das Versprechen, das er sich vor Jahren gegeben hatte, nicht in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Jetzt hatte er eine Frau, mit der er nicht schlafen wollte. Aufgrund seines Versprechens, seine Ehefrau niemals zu betrügen, würde er anderswo kein Vergnügen finden.
Je länger Worthington seine Frau ansah, desto entschlossener war er, nur mit Evelyn zu schlafen, um sie zu schwängern. Nachdem sie den Erben und Ersatz gezeugt hatte, würde er ein Leben im Zölibat führen. Seine Entschlossenheit, seine Ehefrau ein Leben ohne eheliche Aufmerksamkeit erleiden zu lassen, würde seine Belohnung sein. Vielleicht würde sie es sich das nächste Mal zweimal überlegen, bevor sie ihn zum Narren hielt.
Evelyn blätterte die Seite des Romans um, den sie zu lesen versuchte. Sie tat nur so, als würde sie lesen, um ihrem Ehemann zu zeigen, dass seine Kälte sie nicht berührte. Seit sie Gretna Green verlassen hatten, richtete er seinen missbilligenden Blick auf sie. In der Vergangenheit hätte Evelyn sich für alle Missstände entschuldigt. Doch Worthingtons Blick war ermüdend geworden. Zumindest verschonte er sie vor seinen Tiraden, etwas, das sie ertragen musste, nachdem sie das Anwesen ihres Onkels für die lange Fahrt nach Gretna Green verlassen hatten. Evelyn wusste nicht, woher sie das Selbstvertrauen nahm, der Aussicht auf eine entmutigende Ehe ins Gesicht zu sehen, ob es nun von Worthingtons Siegelring an ihrem Finger kam oder davon, dass sie sich auf der Hausparty als ihre Schwester Charlotte ausgegeben hatte.
Evelyn war sich bewusst, dass der Fehler bei ihr lag. Sie hatte Worthington mit ihrer Täuschung unrecht getan. Allerdings war er nicht der unschuldige Gentleman, als der er sich ausgab. Seine Ausnutzung ihrer Unschuld war mit vielen Verfehlungen verbunden. Auch wenn er dachte, er hätte Charlotte verführt, war seine Argumentation dennoch herzlos. Sein einziges Ziel war gewesen, ein Pferd zu bekommen. Ein dummes Pferd. Jeder Kuss, jede Liebkosung und jedes geflüsterte romantische Wort waren falsch. Während Evelyn sich in den Lebemann verliebte, benutzte er sie nur, um eine Wette zu gewinnen.
Ich richte meine Aufmerksamkeit nicht auf langweilige Debütantinnen.
Als er ihre Täuschung bemerkte, machte er ihr klar, dass er sich niemals für sie entscheiden würde. Sie war zu langweilig für seinen Geschmack. Evelyn erinnerte sich an jede verletzende Bemerkung, die er in Onkel Theos Arbeitszimmer gemacht hatte. Zu diesem Zeitpunkt war es für Worthington allerdings schon zu spät. Er hatte seine Absichten bereits bekundet und Onkel Theo erlaubte ihm nicht, seinen Antrag zurückzuziehen. Zu allem Übel erfuhr so auch ihre Familie von Worthingtons Meinung über Evelyn.
Ihr Cousin, Lucas Gray, hatte Worthingtons hasserfüllte Kommentare vor Jacqueline, Gemma und Abigail geheim gehalten. Wenigstens musste sie ihr Mitleid nicht ertragen, bevor sie abreiste. Sie glaubten, dass Worthington sich ebenso sehr in Evelyn verliebt hatte wie sie in ihn. Onkel Theo, Lucas und Charlotte waren die Einzigen, die die Wahrheit kannten. Ebenso wie der baldige Ehemann ihrer Schwester, Jasper Sinclair. Wenigstens hatte ihre Schwester auf der Hausparty die Liebe gefunden. Die Zuneigung zwischen Charlotte und Jasper war seit Monaten offenkundig, aber sie waren zu blind gewesen, um sie zu sehen. Ihre Familie hatte kein Mitleid mit Evelyn, sondern nur Wut über Worthingtons Geringschätzung ihr gegenüber.
Eine Missachtung, die Evelyn akzeptierte und im Laufe der nächsten Monate zu ändern gedachte.
Oh, das würde kein leichtes Unterfangen sein. Ihr Ehemann war fest entschlossen, sie ihre vergangenen Taten bereuen zu lassen. Doch Evelyn plante, ihren Mann bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu verführen. Wenn Reese Worthington es am wenigsten erwartete, würde Evelyn zuschlagen. Dann würde er der Leidenschaft, die sie teilten, erliegen müssen. Bald würde Reese Worthington seine Liebe zu Evelyn erklären.
Dann konnte Onkel Theodore seinen Erfolg bei zwei Verkupplungsversuchen verkünden. Ein aberwitziger Plan, den sie alle für verrückt gehalten hatten, der aber durchaus Sinn ergab.
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Reese beobachtete, wie sich ein verschlagenes Lächeln auf dem Gesicht seiner Frau ausbreitete. Er wusste, dass sie nicht in ihrem Roman las. Wenn doch, dann war sie eine schnelle Leserin. Sie blätterte jede Minute eine Seite um. Außerdem waren Evelyns Augen nicht auf die Seiten gerichtet. Sie schweiften ab und verloren sich in Gedanken, bevor sie ein weiteres Mal blinzelte. Reese fragte sich, was sie als Nächstes mit ihm vorhatte. Da ihre Schwester ihr nicht mehr helfen konnte, würde es nichts sein, womit Reese nicht zurechtkäme. Charlotte war der Drahtzieher ihres Betrugs gewesen und Evelyn nur eine Marionette. Ohne den verschlagenen Verstand ihrer Schwester wäre Evelyn keine Gegnerin für Reese. Nach dem, was er von seiner Frau wusste, war sie schüchtern, fügsam und wenig abenteuerlustig … aber auch verführerisch, leidenschaftlich, begehrenswert und sehr küssbar.
Selbst jetzt wollte Reese die Lippen küssen, die sich zu einem Lächeln verzogen, das ihm mit Sicherheit zum Verhängnis werden würde. Er musste seine Lust unter Kontrolle bringen.
Oder doch nicht? Reese hatte bereits beschlossen, dass er Evelyn betten würde, bis sie schwanger war. Warum sollte er sie nicht nehmen, wenn er es wollte, und sie dann aus seinem System entfernen? Er hatte sie begehrt, seit er sie letztes Jahr über die Weihnachtsfeiertage zum ersten Mal geküsst hatte. Zugegeben, er hatte sie für Charlotte gehalten, aber das hatte ihn trotzdem nicht davon abgehalten, seitdem über sie zu fantasieren.
Am letzten Abend der Hausparty hatte Evelyn jede seiner Fantasien erfüllt und noch mehr erschaffen, die er erleben wollte. Welchen Grund hatte Reese, ihre Hochzeitsnacht im nächsten Gasthaus nicht zu genießen? Abgesehen davon, dass er unbedingt nach Hause wollte, um sich dort ihrer Anwesenheit zu entledigen. Warum also nicht die Ehe vollziehen und keinen Zweifel an ihrem Ehegelübde lassen? Reese würde die Mitgift von
Colebourne erst dann erhalten, wenn Evelyn die Nachricht von ihrer Heirat schickte. Er benötigte das Geld, um die Notlage seiner Familie zu lindern.
Warum sollte er seine Frau nicht heute Abend und jeden Abend umwerben und verführen, bis sie an ihren Onkel schrieb? Vielleicht würde der alte Mann großzügig sein und eine beträchtliche Mitgift schicken. Bis dahin könnte Evelyn sein Kind austragen und er wäre ihrer überdrüssig.
Reese klopfte mit seinem Gehstock an die Decke der Kutsche und wies seinen Kutscher an, im nächsten Dorf anzuhalten.
»Ich dachte, wir fahren zu Eurem Anwesen?«, fragte Evelyn.
»Mir ist klar geworden, dass das unsensibel gegenüber Euren Bedürfnissen wäre. Jemand von Eurer zarten Natur sollte die Nacht in einem Bett verbringen, nicht auf einem Kutschbock.«
»Lord Worthington, ich bin kein zartes Pflänzchen. Ich kann mit den derzeitigen Gegebenheiten umgehen, wenn Ihr sofort nach Hause zurückkehren müsst.«
»Lady Worthington, ich bin anderer Meinung. Euer zarter Körper ist an die Annehmlichkeiten der Bequemlichkeit gewöhnt. In den letzten Tagen hatten wir vielleicht Grund zur Eile, aber jetzt nicht mehr. Ich habe beschlossen, dass wir uns Zeit lassen können, bevor wir Euer neues Zuhause erreichen.«
»Das ist sehr großzügig. Mein schmerzender Körper dankt es Euch.« Evelyns Lächeln drückte ihre Dankbarkeit aus. Ein Lächeln, gegen das Reese sein Herz verhärten musste.
Bei der Erwähnung ihres Körpers betrachtete Reese ihre zusammengesackten Schultern, ihr offenes Haar und die dunklen Ringe unter ihren Augen. Seine grobe Behandlung in den letzten Tagen zeigte sich in ihrem ungepflegten Äußeren. Sie hatte sich vor der Zeremonie ein neues Kleid angezogen, aber es war niemand da gewesen, der Evelyn mit ihrem Haar geholfen hätte. Reese hatte sie im Gasthaus vor dem Morgengrauen geweckt und ihr gesagt, dass sie in zehn Minuten aufbrechen würden.
Evelyn hatte ihn nicht warten lassen. Sie hatte sich eilig angezogen und war zu ihm in die Kutsche gestiegen, um die einstündige Fahrt nach Gretna Green anzutreten. Es hatte nicht lange gedauert, bis er jemanden gefunden hatte, der die Zeremonie durchführte. Dann hatte er sie in die Kutsche gedrängt, um nach Hause zu fahren.
Evelyn mochte mit ihrer Täuschung Unrecht getan haben, aber Reese hatte keinen Grund, sie so zu behandeln. Nicht ein einziges Mal hatte sie sich beschwert, sodass seine Bemerkungen über ihr zartes Wesen in seinen Ohren falsch klangen.
Reese hob den Kopf und seufzte. »Es tut mir leid, dass ich Euch so barsch behandelt habe. Ich hoffe, ein heißes Bad, ein warmes Abendessen und ein bequemes Bett heute Nacht machen das wieder gut.«
Wenn Evelyns Lächeln der Dankbarkeit ihn berührt hatte, so war es nichts im Vergleich zu dem Lächeln, das sie ihm jetzt schenkte. Ihr Blick strahlte Versöhnlichkeit aus, aber auch Liebe. Reese schluckte. Auch wenn Evelyn es nie aussprach, kannte er die Wahrheit. Nur deswegen hatte Evelyn sich von Reese betten lassen. Evelyn Holbrooke liebte ihn. Dieses Gefühl musste Reese zerstören. Aber nicht jetzt.
Jetzt würde er seinen Charme einsetzen, um sie glauben zu lassen, dass er sie auch liebte.